Wir können uns wahrscheinlich alle darauf einigen, dass wir frische, gesunde, lokal produzierte – sprich: nachhaltige – Lebensmittel essen wollen. Eine solche Lebensmittelproduktion findet aber nicht im luftleeren Raum statt, sondern in einem System, das den Produzentinnen und Produzenten heute so einige Steine in den Weg gelegt: Rund 80% des Lebensmittelmarkts werden von Migros, Coop und ihren integrierten Akteuren in der Transformation beherrscht. Ihr Gewicht bei den Preisverhandlungen ist deshalb enorm und davon machen sie nur allzu gern Gebrauch: Die Produkte sollen möglichst billig und gleichförmig sein, alles andere erhöht nur unnötig Kosten. Die Ansprüche, die die Grossverteiler heute an landwirtschaftliche Produkte stellen, sind absurd und bringen den Konsumierenden genauso wenig wie den Bäuerinnen und Bauern selbst. Von dieser Wirtschaftsweise profitieren einzig und allein genannte Grossverteiler.
Auf der Strecke bleiben die Kosten, die unsere Umwelt durch eine immer intensivere Landwirtschaft tragen muss. Auf der Strecke bleiben täglich 2 bis 3 Landwirtschaftsbetriebe, die für immer schliessen. Und auf der Strecke bleiben auch Initiativen, die Produzierende und Konsumierende wieder näher zusammenbringen wollen.
Aber es geht auch anders. Denn es gibt sie, die Produzentinnen und Produzenten, die kleinstrukturiert und mit kurzen Transportwegen gesunde Lebensmittel für die lokale Bevölkerung produzieren. Und es gibt – wie wir sehen – auch Menschen, die bereit sind, einen fairen Preis dafür zu zahlen; einen Preis, der die Produktionskosten dieser Lebensmittel deckt. Faire Preise müssen zur Norm und nicht zum Luxus werden!
Katharina Schatton ist Sekretärin der bäuerlichen Organisation Uniterre